Ich habe über Viator einen privaten Guide gebucht, um vor allem eines zu sehen: Pandas! Cassie, meine Begleiterin, war super nett – sie unterrichtet nebenbei auch Englisch, was unsere Gespräche ziemlich angenehm machte.
Unser erstes Ziel: der berühmte Panda-Zoo.
Tja, was soll ich sagen – ein Zoo ist ein Zoo, auch wenn er mit Pandas aufwartet. Die Tiere chillten, wie Pandas eben chillen: faul auf Plattformen oder ausgestreckt auf dem Boden. Die Besucher? Klassisch unerträglich. Überall standen Security-Leute und flehten: „Bitte schreien Sie nicht, den Tieren zuliebe.“
Und wie immer: Niemand hörte zu. Ein Heidenlärm
Respekt an die Pfleger – offenbar leidgeprüft und schlau. Sie hatten das Frühstück der Pandas an versteckten Stellen deponiert, wo keine Kameras hinreichten. So konnten die Tiere wenigstens in Ruhe frühstücken. Sympathischer Move. Nach der Panda-Show fuhren wir in die Kuanzhai Xiangzi, eine der zwei bekannten Gassen in Chengdu. Nett, charmant, aber irgendwie… die Jinli hat mir besser gefallen. Persönlicher, lebendiger, weniger inszeniert.
Cassie führte mich noch in ein typisches Teehaus in einem Park – angeblich ziemlich berühmt. Ehrlich gesagt: Ich habe den Unterschied zu einem ganz normalen Restaurant nicht wirklich erkannt. Aber hey, der Tee war gut. Was mich aber am meisten interessiert hat: Gibt es den „Single-Markt“ in China wirklich?
Also diesen Ort, an dem Eltern Steckbriefe ihrer unverheirateten Kinder an eine Wand hängen – in der Hoffnung, die perfekte Schwiegertochter oder den Traumschwiegersohn zu finden?
Ich war skeptisch.
Aber dann sah ich sie: rosarote und hellblaue Zettel, fein säuberlich angepinnt an eine Wand. Und davor: jede Menge ältere Herrschaften, die aufmerksam blätterten, lasen, tuschelten.
Es ist real. Der Markt der einsamen Herzen existiert. Leider konnte ich den Inhalt der Zettel nicht lesen – sonst hätte ich mir ernsthaft überlegt, einen ganzen Tag dort zu verbringen. Nur so, aus soziologischem Interesse natürlich.
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