Zwei Tage wie ein Promi – Einladung nach Fengshan

Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die man sich nie selbst hätte ausdenken können. So geschehen in Fengshan, wo wir auf Einladung eines einflussreichen Gastgebers – organisiert über unsere Sprachschule – an der feierlichen Eröffnung des neuen Phoenix International Hotels teilnehmen durften.

Die Idee? Eine PR-Aktion, wie sie chinesischer kaum sein könnte: ausschliesslich ausländische Sprachstudent:innen waren eingeladen, um das frisch eröffnete Luxushotel standesgemäss einzuweihen. Zwei Nächte auf höchstem Niveau, mit allem Drum und Dran – für viele von uns das erste Mal in einem derartigen Hotel.

Der Empfang? Kino-reif.
Gleich am ersten Abend landeten wir direkt auf einem Markt vor dem Hotel – und plötzlich mittendrin in einer Art „Promi-Flashmob“. Kinder und Erwachsene wollten Selfies, winkten begeistert und verfolgten uns neugierig. Ein junges Mädchen sprach mich auf Englisch an – so nervös, dass ich befürchtete, sie kippt gleich um. Offenbar sind westliche Besucher:innen hier eine echte Seltenheit.

Tag zwei: Bühne frei!
Am nächsten Morgen folgte der offizielle Medienauftritt. Zwei Teilnehmer unserer Gruppe durften – gegen Bezahlung – eine vorbereitete Rede halten, was durchaus für Stirnrunzeln, aber auch Schmunzeln sorgte. Am Nachmittag ging’s weiter zum Leye Fengshan UNESCO Global Geopark, wo ein lokales Kletterevent stattfand – inklusive westlicher „Gäste-Teilnahme“ für PR-Zwecke. Natürlich mit Kamera, Lächeln, Winken.

Samstagabend in Fengshan – ganz grosses Kino

Als wir dachten, unser PR-Trip nach Fengshan hätte seinen Höhepunkt schon erreicht, wurden wir am Samstagabend noch einmal eines Besseren belehrt.
Wir waren eingeladen zu DER Veranstaltung des Jahres – einem riesigen Kultur-Event in einem lokalen Park. Und „gross“ ist hier keine Übertreibung.

Hunderte Menschen füllten das Gelände, ein riesiges Bühnenprogramm mit Tanz, Gesang, Theater und natürlich – wie könnte es anders sein – einer wichtigen Rede eines sehr wichtigen Mannes. Wer genau das war, wissen wir bis heute nicht, aber die Sicherheitsleute, die Beleuchtung und die aufgeregte Stimmung verrieten: Der ist ganz oben.

Und wir?
Mitten drin.
Wieder die einzigen Westler, diesmal aber in einer noch grösseren Menge. Einige von uns durften sogar auf reservierten Plätzen direkt bei der Bühne sitzen – als wäre es ganz normal, dass Sprachstudent:innen aus Europa und den USA zu offiziellen Grossveranstaltungen eingeladen werden.

Die Stimmung war elektrisierend. Das Publikum ging mit, klatschte, filmte – und winkte natürlich uns zu.
Noch nie fühlte sich Sprachreisen so sehr nach Staatsbesuch an.

Und das war noch nicht alles:
Am späten Abend lud der Gastgeber zu einem opulenten Buffet ein – so prachtvoll, dass selbst der Jetlag vergessen war. Am Sonntag folgte noch ein Bootsausflug durch eine Höhlenlandschaft in der Umgebung – leider erinnere ich mich nicht mehr genau an den Namen. Vielleicht handelt es sich um die berühmte Chuanlongyan Scenic Area oder Bama karst caves – beide liegen in erreichbarer Nähe.

Zurück in Yangshuo hatten wir zwar einen Kater vom Luxus – aber auch eine Geschichte, die wir wohl nie vergessen werden.

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