Vom Tropenshirt in die Höhenluft – warum Tibet plötzlich auf dem Plan stand

Eigentlich hatte ich nicht im Ansatz die Absicht, irgendwohin zu reisen, wo es kalt ist.
Doch irgendetwas – ein Impuls, ein bisschen Wahnsinn, vielleicht der dünne Luftdruck meiner Entscheidungsfähigkeit – brachte mich auf die Idee, nach Tibet zu reisen.
Warum? Keine Ahnung. Aber es fühlte sich richtig an.

Was nicht so richtig war: meine Garderobe.
Sommerlich, leicht, tropentauglich – aber absolut Tibet-ungeeignet.
Zum Glück gibt es in Yangshuo nicht nur Reisterrassen, sondern auch ein Kleidergeschäft mit warmer Kleidung. Ich deckte mich dort mit dem Nötigsten ein – und liess dafür ein paar andere Dinge zurück. Denn wie immer musste ich auf das Gewicht meines Koffers achten.

Der Flug nach Lhasa war… sagen wir: ein Abenteuer im Vorfeld.
Ich hatte über eine italienische Reiseagentur gebucht – der günstigste Anbieter weit und breit, aber rückblickend wohl nicht die beste Idee.
Dank Air China’s spontaner Launen wurde mein Flug einfach umgebucht – und ich kam einen Tag zu früh in Tibet an.
Ein logistischer Albtraum für die Reiseagentur, denn Tibet ist keine Region, in die man einfach so spontan reinspaziert.

Der Agenturchef telefonierte mit dem Government, und so wurde ich kurzerhand für eine Nacht im Hotel „arrestiert“.
Nicht dramatisch – ich durfte einfach das Gebäude nicht verlassen.

Nach etwa 13 Stunden Reisezeit, ein bisschen Kulturschock und dem Höhenunterschied (Lhasa liegt auf rund 3600 Metern) war das ehrlich gesagt völlig okay für mich.
Eine Dusche und ein Bett waren alles, was ich wollte. Und genau das habe ich bekommen.

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