Xi’an – Schnee, Pagoden und eine Stadtmauer voller Hochzeitsdramen

Am nächsten Morgen dann erstmal der Schock: Schnee. Och nööö.
Also stiefelten wir tapfer durch den Schnee, zuerst zum Bell Tower und dann ins Muslim Quarter. Charmant war es trotzdem – irgendwie hatte der Schnee sogar etwas Magisches.

Zum Glück hatten wir die Wild Goose Pagode und die Stadtmauer schon am Vortag besucht, direkt nach der Terrakotta-Armee. War ein bisschen ein gestopftes Programm, aber es hat sich gelohnt. Die Pagode? Gross. Sehr gross.
Die Fenster in den oberen Etagen dagegen winzig klein. Ich blieb unten, in der Touristenshop-/Tempel-Area, was auch ganz gemütlich war.

Die Stadtmauer hat mich richtig beeindruckt. Erstaunlich breit, erstaunlich gut erhalten. Die einzelnen Türme sind unterschiedlich verziert – manche hübsch restauriert, andere etwas in die Jahre gekommen. Besonders beliebt: die Treppen der Stadtmauer als Fotospots für zukünftige Ehepaare.
In traditionellen Kleidern posierten sie dort für professionelle Hochzeitsfotos. Die Damen strahlten, die Herren sahen… eher so aus, als würden sie innerlich um Hilfe rufen. Gequältes Lächeln inklusive. Vermutlich freuten sie sich mehr auf das Ende des Shootings als auf den Rest ihres Lebens. Auf die Frage, wie lange so eine Hochzeitsvorbereitung denn dauere, meinte unser Guide Tino trocken: „Sehr lange. Fast ein Jahr.“
Oh. Viel Spass dann noch!

Am späten Nachmittag brachte uns Tino zum Bahnhof, wo wir uns verabschiedeten.
Der Zug nach Peking war pünktlich. Nach etwa 3,5 Stunden Hochgeschwindigkeit (man spürte das Tempo kaum) kamen wir in der Hauptstadt an. Nur die Geschwindigkeitstafel verriet, wie schnell wir tatsächlich unterwegs waren – und wenn ein Zug entgegenkam, war er nach weniger als zwei Sekunden auch schon wieder verschwunden

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