Der Abflug von Shanghai verlief unspektakulär. In Guilin angekommen – der Schock: Mein Hotel existierte nicht mehr. Kein Schild, keine Rezeption, kein Mensch.
Wirklich überraschend? Nicht wirklich. Es lief ja ohnehin alles suboptimal. Zum Glück war der Taxifahrer freundlich, hilfsbereit und die Ruhe in Person.
Ich rief bei der Schule in Guilin an, um zu fragen, ob ich eventuell einen Tag früher kommen könne. Anja, die „Head of Verantwortung“ (nein, das ist nicht wirklich ihr Titel, trifft es aber auf den Punkt), reagierte in Lichtgeschwindigkeit. Ich hatte nicht einmal Zeit, irgendwo eine „Beruhige-die-Nerven-Cola“ aufzutreiben – da fuhr schon eine schwarze Limousine vor. Der Fahrer schnappte sich wortlos meinen Koffer, ich wurde eingeladen, und los ging’s – Richtung Yangshuo.

Dort wurde ich von Jerry empfangen, einem Studenten der English Academy. Er zeigte mir nicht nur die Unterkunft, sondern führte mich auch zum Einkaufen und half mir, mich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Und das Beste: Alipay, das sich in Shanghai noch hartnäckig geweigert hatte, zu funktionieren, zeigte sich plötzlich von seiner kooperativen Seite.
Ein kleines Wunder. Oder Jerry-Magie. Wer weiss.
